Seelenbegegnung

Ruhig und still ruhte sie in sich. Der Ozean war tobend und legte sich sanft, als sie wieder
mit dem Boot hinaus wollte. Voller Vertrauen in das was geschehen konnte, vollkommen
ohne Erwartung ging sie an Bord. Die Vertrautheit des Bootes umfängt ihr sein. Leicht schaukelt
es, langsam geht die Fahrt los. Noch ist es kalt, es ist früher Morgen. Noch ist das Fühlen ganz
auf  das Fühlen ausgerichtet. Schneller geht es vorwärts, das erste Nass einer Welle erreicht ihr
Gesicht. Das reichte ihr zum ankommen, zum Sein ohne zu Sein. Wind in den Haaren, Salz auf
der Haut, Sonnenstrahlen, die die Seele verwöhnen wollten. Ein Blas von einem Riesen der Meere,
stark mit der Information der Sterne. Erhaben kommt der Blauwal zur Sicht, erhaben in dem
was er ist. Stille, warten, bis er sich nochmals zeigt, auftaucht und die Magie der Sekunden
der Gemeinsamkeit. Ganz still, ohne Erwartung ist sie, ganz bei sich und dem Geschehen
angekommen. Langes Beobachten der Beiden Wesen, fühlen, was ist. Ohne Worte, im
innerem Geschehen. Folgen und leben mit dem was der Moment in jedem Moment erzählt.
Verbindung des Ganzen, Verbindung des Zurück kommen. Alleinheit. Schaukelnd und sicher
steht sie  auf dem Boot, ohne Hinterfragen, ohne was wäre wenn, ohne festhalten an Altem,
ohne Festhalten am Griff. Sie vertraut, das sie sicher steht, sie vertraut auf ihre Erfahrungen,
auf das was in ihr und um sie herum ist. Freiheit des Erlebens. Vertrauen gibt ihr Liebe des
Seins. Langsam der Abschied, langsam
taucht er nochmals auf, direkt vor ihr.
Und dann bleibt die Schwingung weiter
in ihr. Keine Trennung mehr. Schnelle Fahrt
im Rhythmus der Wellen, Gischt im Gesicht, 
Frieden im Herzen, im Sein.

Angelika

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