Es ist wieder soweit.
Sie hat den Seerucksack gepackt,
Bootfahren unangenehm
kalt werden. Daumen hoch und
sofort hält jemand an
um ihr eine Mitfahrgelegenheit zu
geben. Während der
Fahrt stellt der Fahrer die Frage, wo
sie herkommt.
„Deutschland, ja da war ich auch einmal
2 Jahre arbeiten.“ Er
freut sich, seine Deutschkenntnisse
mit ihr aufzufrischen.
Sie übersetzt ein Wenig für seine
Frau, die ganz erstaunt
ist, wie ihr Mann noch diese
Sprache beherrscht.
Schnell kommt eine Einladung zum
Mittagessen für den
nächsten Tage. Im Dorf angekommen,
zieht sie sich um,
Warmes an und ist gespannt, wer dieses
Mal mit an Bord kommt.
Wieder einmal ein wenig besetztes
Boot, was ihr ganz
recht ist, weil dann viel Ruhe, draußen
bei ihren Delfinen und
Walen ist. Mal wieder Vorne im
Boot sitzen? Der Ozean
ist ruhig. Sie überlegt. Wenn das
das schon einmal arg in
den Rücken schlagen. Sie entscheidet
sich, Vorne
mitzureiten. Da, eine heftige Welle und schon
ein unangenehmer Schlag
in den Rücken. Sie spürt einen
kleinen Schmerz. Was
ist los? Der Körper ist noch ganz
angespannt, noch nichts
ist losgelassen. Da, die Wale sind
gesichtet. Langsam
ziehen sie ihre Bahnen, der Blas im
Ausatmen so wunderbar
zu hören und zu sehen. Ein Wal?
Ja, doch dann noch
einer, noch einer. Es tummeln sich
6 Wale, Seiwale vor dem
Boot. Der Kapitän erklärt, sie
nur groß, majestätisch
und sie bringen alle an Bord in
eine Schwingung der
Stille, der Ruhe. Nach einer Zeit, um
diese Wesen nicht zu
lange zu belästigen, geht die Fahrt
weiter. Sie spürte das
Jetzt, das nun ist es genug. Schnell
wird es und plötzlich
fühlt sie, wie der Körper wieder
weich ist, wie sie
loslassen kann. Kein Wellenschlagen
kann ihren Körper mehr
aus der Elastizität, des Biegens,
des Loslassens bringen.
Einfach loslassen, den Körper,
den Geist. Alles kommt
zur Ruhe. Lange dauert die Fahrt.
Sie schließt die
Augen, beobachtet nicht mehr die Wellen,
sondern geht ganz nach
Innen, zu sich selber. Der Hals
beginnt zu jucken, ein
Hustenreiz. Hier, auf dem Meer?
Süßes Wasser sammelt
sich schnell in ihrem Mund, so schnell
kann sie es gar nicht
herunterschlucken. Das linke Auge tränt,
wie immer, wenn sie den
süßen, göttlichen Nektar des Amrita
geschenkt bekommt. Es
ist das Elixier der Unsterblichkeit, was
sanft in ihrem Mund
entsteht. Ein paar Minuten des Genusses,
des Wissens und
Erfahrens und schon ist es wieder vorbei.
Die Fahrt wird
langsamer, genau richtig. Delfine spielen im
Bug des Bootes. Sie
wird sofort wie hochgehoben, schnell
auf den Bootsrand und
beobachten. Diese Wesen sind wunderbar
zu sehen, das Wasser
glasklar, Licht im Sonnenschein unterstützt
die Sicht. Wie
herrlich. Sie schauen, ihre Klicke und Rufe deutlich
hörbar. Ein Genuss der
besonderen Art. Augenblicke, wo die
Delfine direkt in ihre
Augen schauen und in ihr Herz. Sie sind
ganz entspannt,
spielend, sich liebend. Alle an Bord sind ruhig,
beobachten, entspannen
mit dem Spiel der Liebe. Gedanken
fliegen ungeachtet
vorbei, das Glück in den Herzen der
Menschen ist deutlich
zu spüren. Die Zeit ist um, das Boot
und die Delfine sind
verschwunden in der Weite des Meeres.
Gelassen in den Wellen
hüpfend, frei von Allem geht es wieder
an Land.
Ich danke den Wesen der
Meere.
Angelika
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