Die Sonne scheint. Sie
holt ihr Fahrrad heraus, möchte sich bewegen und ins Dorf
fahren. Die Fahrt ist herrlich, Wind, gute Luft auf ihrem
Inselparadies.
Nach 30 Minuten Fahrt ist
sie im Dorf. Geht zu Freunden, erkundigt sich, wie es ihnen geht.
Neuigkeiten werden ausgetauscht. Herzliche Umarmungen folgen, Lachen.
Sie trifft eine Bekannte,
die am nächsten Tag wieder nach Deutschland fliegt, macht ihr
Mut, ihr Licht scheinen zu lassen.
Sie fragt, ob die Bekannte
sich gefunden hat, weiß, wer sie selber ist. Sie bejaht. Das
zaubert ein Lächeln auf ihrem Gesicht, da
auch sie sich nach langen,
langen Jahren endlich gefunden hat.
Mit dem Rad fährt sie
an den Kai, sieht ein ungewöhnlich aussehendes Boot.
Interessant, denkt sie, stellt ihr Rad ab und möchte sie das
Boot näher ansehen. Es ist ein Segelboot, das mit Solarzelle
ausgestattet ist, sehr alt scheint es, abgenutzt. Da lebt wohl Jemand
ständig drauf. Der Besitzer sitzt auf dem Deck, blickt sie an.
Sie fragt ihn auf englisch – es ist keine Erkennungsflagge zu sehen
– wo er her kommt. Er antwortet auf italienisch das er auch andere
Sprachen spricht, aber eben kein englisch. Sie meint: „Nun, wir
können auch Deutsch reden.“ Sie lachen, klar das geht auch.
Schnell entwickelt sich ein schönes Gespräch. Er erzählt,
das er seit 10 Jahren auf dem Meer unterwegs ist, alleine! Erzählt
von seinen Abenteuern. Sie fragt ihn, warum er sein Leben änderte.
Interessiert hört sie zu, sie fühlt, da ist wieder Jemand,
der ausbrach, genau wie sie, um sich zu finden. Er bestätigt.
Ja, er hatte ein normales Leben in Italien, schaute sich eines Tages
in seiner Wohnung um und fragte sich, ob das alles in seinem Leben
ist. Dann kam der Wunsch auf, sich ein Boot zu kaufen und
aufzubrechen. Nach einem Monat, nachdem er den Entschluss fasste, kam
wie ein Wunder ein Boot auf ihn zu, er kaufte es, regelte seine
Sachen und brach auf.
Er erfuhr, genau wie sie
auch, manchmal nicht so gute Sachen, Geschehen. Doch es führte
ihn, genau wie sie wieder zurück zu sich selber. Sie erkennt,
fühlt und gibt ihm durch die Erfahrungen ihres eigenen Erlebens
Mut, Mut seinen Weg weiter zu sich zu gehen. Erleben, Steine auf dem
Weg kann man auch nutzen, sich auf sie zu stellen, zu hüpfen,
sich zu erheben ;) .
Er lächelt. Sie
kaufte bevor sie ihn traf 2 Teilchen, obwohl sie nur eines essen
wollte. Grinsend teilen sie sich das Essen. Sie gibt ihm Tipps, wie
er seinen Vitaminhaushalt auffüllen kann. Wochen auf dem Ozean
ohne frische Nahrung ließen seine Muskeln schrumpfen und er
spürt, das er kraftlos ist, sein Körper nährstoffreiche
Nahrung braucht. Gut, das sie das Wissen hat und weiter geben darf.
Wieder wird ihr bewusst,
welchen Weg sie gegangen ist, wie reich ihr eigenes Leben jetzt ist.
Das sie sich finden durfte und sich dadurch „zu Hause“ fühlt.
Das sie an einem Ort leben darf, der sie komplett erfüllt.
Dankbarkeit, tiefe Dankbarkeit erfüllt sie.
Er fühlt es. Andere
Menschen kommen durch das Gespräch angelockt hinzu. Sie zieht
sich langsam zurück, redet noch mit einer Frau, die erstaunt
ist, wie manche Menschen ihr Leben ändern, aufbrechen
ausbrechen.
Die Fahrt mit ihrem Rad zu
ihrem Haus ist getragen von tiefer Liebe zu sich selber, zum Leben.
Es kommen immer mehr junge
Menschen zu ihr, fragen sie nach dem Sinn des Lebens. Das erfüllt
sie mit Freude. Endlich ist die Änderung der Welt da.
„Alle Kinder dieser Welt
sind unsere Kinder.“ Sie erinnert sich, ihr erster Lehrer, der
indische Brahmane Laban Sahajan, sagte es ihr einmal. Jedes Mal, wenn
sie jemandem helfen darf, jedes Mal erinnert sie sich, wie alles
verbunden, verwoben ist. Und jedes Mal kommt es zurück auf sie
selber, heilt sie selber, heilt ein Teil der Familie, heilt ein Teil
der großen wunderbaren Familie:
„Die Erde.“
Leben ist ein Wunder.
Ich liebe es, ich liebe DICH!
Ich liebe es, ich liebe DICH!
Ishvarakoti Angelika Sira
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