Lange planten sie schon, gemeinsam zu den Delfinen und den Walen zu gehen. Jedes Jahr kam etwas dazwischen. Dann war es soweit, der Termin stand für den Sonntag fest. Walwatching auf dem bereichernden Ozean. Samstag ruft sie nochmals ihre beste Freundin an, instruiert sie ein Wenig, damit die Fahrt auf dem Zodiak (Schlauchboot) zum Vergnügen wird.
Am nächstem Morgen ist sie etwas aufgeregt. Mal wieder hinaus dürfen, mal wieder auf dem Ozean sein, den Delfinen begegnen, das Boot spüren, die unendliche Weite und die Natur erfassen. Sie fühlt sich reich gesegnet, so reich. Ein Lächeln auf ihrem Gesicht, als ihre Herzensfreundin sie mit dem Auto abholt. Den Seesack auf den Rücksitz und ab geht es. Sie unterhalten sich, lachen. Ja, beide haben nicht genug geschlafen, weil sie aufgeregt waren.
Im Dorf angekommen geht es direkt zum Veranstalter in den Laden. Es hat angefangen zu regnen. Der Regen wird immer dichter, die Gesichter der wartenden Walwatcher immer länger. Noch eine halbe Stunde, die die Freundinnen nutzen um noch schnell einen Kaffee zu trinken. Dann das o.k., der Regen hat sich zurück gezogen. Endlich. Die Schwimmwesten an, die Jacken, die der Veranstalter reicht. Gut verpackt geht es los zum Boot. Ein paar Schritte noch und es geht auf den Kai.
Schwankende Bretter, eine hilfreiche Hand des Kapitäns, ab auf das Boot. Sie setzen sich nach ganz Vorne und auf geht es. Frischer Fahrtwind bläst ihnen ins Gesicht. Der Ozean wundervoll, die Wellen klein und mit dem Boot leicht zu nehmen. Sie schaut in das Gesicht der Freundin, sie strahlt. Ja, so hatte sie es sich gewünscht, Freude, einfach nur Freude und ankommen. Der Ozean, die endlose Weite nimmt sie auf. Sanft fährt der Kapitän heute, ruhig und besonnen. Die Wolken teilen sich und geben die Sonne frei. Der Ozean erstrahlt in den herrlichsten Blautönen.
Dort, dort in der Ferne, bewegt sich etwas. Delfine fühlt sie und als sie näher kommen, springen diese großartigen Wesen aus dem Wasser, jagen am Boot vorbei. Sie erklärt ihrer Freundin, das die Delfine Fisch jagen. Die Vögel, der Gelbschnabelsturmtaucher jagt mit den Delfinen, stürzt sich aus der Höhe in das Wasser, den Fisch erbeutend. Ein Schauspiel der besonderen Art. Der Ozean aufgewühlt von hunderten Delfinen, Gelbschnabelsturmtaucher dazwischen und sie mit dem Boot. Der Kapitän lenkt geschickt das Boot. Er kennt die Delfine, die Wale. Er ist ein alter Walfänger, der nun, nachdem der Walfang vor 20 Jahren eingestellt wurde, diese Wesen schützt und sie den Menschen näher bringt. Sein Gesicht ist von der Sonne stark gebräunt, die Falten im Gesicht erzählen seine Fahrten auf dem Meer. Die Delfine springen und kommen näher an das Boot. Sie lieben es in der Bugwelle zu spielen, den staunenden und lächelnden Menschen während der raschen Fahrt in die Augen zu schauen. Sie haben ihre Babys dabei, die rasch neben ihren Müttern die rasante Geschwindigkeit mit machen.
Sie schaut ihre Freundin an, lächelnd. Die Freundin weint vor Glück und sagt: „“Ja, verstehst du nun, warum ich gerne raus fahre?“ Sicher, sie gibt ihr einen Kuss auf die Wange. Gerührt beobachten sie weiter die Delfine, die ihre Pfiffe im Wasser zum Jagen aussenden. Es ist gut an Bord zu hören.
Schön, das die Freundinnen vorne sitzen und das Schauspiel ungestört genießen können. Auch sie ist gerührt. So hatte sie es sich vorgestellt, so darf es sein. Menschen, die verstehen, geblendet sind von der Schönheit der Delfine, von ihrer Anmut, von ihrem Spiel, von ihrem puren Sein der Liebe.
Sie legt sich bäuchlings auf den Schlauch des Bootes, beobachtet. Klar, sie ist sicher auf dem Boot, da sie oft hinaus fährt.
Die Augenblicke, in denen die Delfine mit ihr spielen, sie beobachten und öfters neckend Wasser hoch spritzen, das sind Momente, die sie nie vergisst, immer im Herzen trägt. Die Freundin hat Freudentränen in den Augen, zeigt auf ihr Herz. Ja, mal wieder berührten die Delfine, die Engel der Meere ein Herz. Als Hüterin der Delfine ist sie stolz, gerührt, weil sie weiß....
Sie verlassen die Delfine, fahren weiter einen Seiwal zu beobachten. Die Fahrt ist locker, sie leicht in ihren Körpern, verzaubert von dem was war. Sie frieren nicht. Die Haare, die lächelnden Gesichter im Fahrtwind, das Herz voller Liebe.
Später, als sie wieder an Land sind spricht die Freundin mit jemandem, der auch auf dem Boot war, wieder sehr gerührt: "Ist die Natur, die Wesen der Natur nicht ein Wunder? Ist es nicht schön auf diesem Planeten zu leben? Sind wir nicht unendlich reich?"
Sei gesegnet, liebe Freundin. Sei gesegnet lieber Leser.
Ishvarakoti Angelika Sira
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