Erinnerung

 


Als ich mein 1. Buch verlegte, gab ich öfters Lesungen in Bücherläden.

In einem Geschäft, fragte mich die Besitzerin, ob ich das, was ich schrieb, über Engel, Delfine auch im privatem Rahmen weiter geben könne. Spontan sagte ich Ja. Ihr Mann war Bettlägerig zu Hause und ich wurde darauf vorbereitet, das er sehr krank sei.

Als ich ihn sah, war ich schockiert. Mein Sein, mein Körper reagierten und doch ging ich immer wieder hin. Unsere Gespräche wurden öfters abgebrochen, dadurch das er einschlief, oder umgebettet werden musste. Er fragte viel und ich denke, in unseren Treffen konnte ich ihm die Engel und die spirituelle Welt näher bringen. Er sagte oft, das er nun eine ganz andere Sicht, eine neue Bereicherung seines Denkens erhielt. Es war auch schön für mich, ganz und gar und offen reden zu können. 

Wir genossen die Zeit miteinander.

An einem Abend, als ich nach Hause, brach ich zusammen. Brechend – ohne Mageninhalt, mit einer Schüssel vor mir, meinte mein Sohn, der nach Hause kam: „Ah, jetzt kommt das Mitgefühl von der Mama hoch.“ Eine weise Seele, denn ich war komplett über meine eigenen Grenzen gegangen, um zu helfen.

Mein damaliger Mann fragte mich, warum machst du das?

Nun, ich wollte in einer Situation, die eventuell auf mich zukommen könnte, wenn der Partner krank ist, vorbereitet sein. Und ich wusste, wie dieser Mensch genau das brauchte, bevor er von der Erde gehen würde, was ich ihm noch geben konnte.

Ich überlegte hin und her, spürte und kurz vor dem nächstem Treffen kam der Anruf seiner Frau. Er sagte ihr, das ihn unsere Gespräche nun zu sehr anstrengen würde. Sie erzählte, das er auch viel mehr schlafen würde.

Hatte er es gespürt, wie ich reagierte, fühlte? Ja, das hat er. Er entband mich meiner Aufgabe mit ihm, aus Liebe zum Nächsten.

2 Wochen später verstarb er, friedlich in seinem Haus, inmitten seiner Familie.

Ich und wir lernten voneinander.

Warum erzähle ich dir diese Geschichte?

Was ist Menschlichkeit? Was ist Berührung, was ist ein liebevolles Miteinander, auch wenn der Andere krank ist?

Menschlichkeit geschieht im authentischem Miteinander. Es kann in einem Lächeln sein, einer Umarmung, einem Hinhören, in Akzeptanz sein, oder einfach nur im Herzenskontakt.

Spüre deine Menschlichkeit wieder, deinen wachen Geist, der dich sieht, den Nächsten sieht.

Entdecke die Göttin, die Schöpferin, die Priesterin in dir und sehe sie genau so wie in dir, im Nächsten.

Für mich ist mit der wahren Menschlichkeit verbunden, das Bewusstsein, WAS der Mensch ist.

Verliere NIE deine Menschlichkeit !!!

Übrigens bin ich durch diese Geschichte sehr gewachsen und habe in meinem Leben immer wieder Grenzsituationen erlebt, doch meine Menschlichkeit nie wieder verloren.

Angelika


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