Nach langem Regen
kommt die Sonne heraus. Sie möchte das Licht der Sonne, die
Nahrung für ihre Seele erhalten und macht sich, gut eingepackt,
auf den Weg. Die starken Windböen blasen ihre langen Haare ins
Gesicht, so dass sie oft den Weg nicht sieht. Lächelnd streicht
sie dann die Haare aus dem Gesicht, um sie Sekunden später
wieder dort zu haben. Sie freut sich, das der Wind in den Haaren
spielt, ihr Gelegenheit gibt, auch mit weniger Sicht sicher weiter zu
gehen. Sie geht bis zum Ende ihres kleinen Dorfes, biegt an der alten
Windmühle ab und geht zurück auf einem kleinem, uraltem
Weg. Langsam werden ihre Schritte, sie nimmt die Energien der
Einwohner wahr, die schon lange nicht mehr hier leben und auf diesen
Steinen gegangen sind. Bald kommt sie am Haus ihrer Freundin vorbei.
.
Es steht leer und lädt sie immer wieder ein, auf der kleinen
Terrasse zu verweilen und auf den Ozean zu schauen. Sie setzt sich,
hebt ihr Gesicht der Sonne entgegen. Die Gedanken kommen und gehen,
sie wird noch ruhiger in sich. Langsam fröstelt sie, trotz der
Sonne. Sie entscheidet sich, noch ein paar Stufen tiefer zu gehen,
fast schon im Garten zu sein und dort windgeschützt weiterhin
die Sonne zu genießen. Der Ozean ist tobend, die Wellen hoch.
Sie sieht, wie etwas vom Wasser irgendwie hochgewirbelt wird, denkt
sich, das ist ein Tun des Windes. Mit geschlossenen Augen genießt
sie die sanfte Sonne. Es fühlt sich an wie tausend Küsse
auf ihrem Gesicht. Lächelnd schaut sie auf die nun immer tiefer
werdenden Gedanken. Ein Zwiegespräch entwickelt sich. Der Sinn
des Lebens, ihres Lebens? Was wäre, wenn sie heute von der Erde
gehen würde, würde sie es in Zufriedenheit tun können?
Ihre Antwort lautet lächelnd: JA. Sie fühlt sich gesegnet,
auf diesem Fleck der Erde leben zu dürfen, gesegnet die Ruhe,
den Frieden, die Natur der Insel genießen zu können. Tief
in ihr breitet sich sanft und dennoch stark Dankbarkeit aus. Es
fließt vom Bauchraum weiter zum Herzraum. Glücklich schaut
sie auf den Ozean. Da ist doch schon wieder dieses Windspiel, oder?
Sie schaut genauer hin. In sich weiß sie nun,
das ist der Blas
eines Wales. Rasch läuft sie im Garten ein Stück weiter,
setzt sich auf die nächste Mauer, schaut. Da ist er. Majestätisch bläst er nochmals, hebt den Kopf, um ihn dann
zu senken und abzutauchen. Sie sieht nicht seine Fluke, die Wellen
sind zu hoch, aber seinen Körper. Sanft gleitet er hinweg in die
Tiefe. Sie schaut, gerührt von dem Privileg ihn gesehen zu
haben. Tränen der Freude laufen über ihr Gesicht. Tränen
des Angekommen Seins, der tiefen Dankbarkeit im Herzen. Lange noch
sitzt sie da, schaut auf den Ozean. Tobende Wellen, glitzernde Sonne
auf den Meer, Möwen, die elegant im Wind fliegen. Frieden. Die
Wolken beginnen die Sonne zu verdecken und sie entschließt sich
nach Hause zu gehen. Auf halbem Weg beginnt es wie aus Kübeln zu
regnen. Es macht ihr nichts aus. Ein Wenig nass kommt sie an ihrem zu
Hause an, geht jedoch nochmals den kranken Nachbarn besuchen. Er
freut sich immer auf einen kleinen Plausch.
Sie erzählt mit leuchtenden Augen von dem Wal. „Das
kann gar
nicht sein.“ Ist seine Reaktion. Doch, meint sie, er war so nah an der Küste, das sie ihn beobachten konnte. Es muss dort schon steil hinab gehen, da er dort abtauchte. Ein Pottwal kann bis zu 1000 m abtauchen um in der Tiefe nach Kraken zu jagen. Der Freund glaubt ihr, doch auf seinem Gesicht zu lesen, das sie schon ein etwas ungewöhnlicher Mensch ist.
nicht sein.“ Ist seine Reaktion. Doch, meint sie, er war so nah an der Küste, das sie ihn beobachten konnte. Es muss dort schon steil hinab gehen, da er dort abtauchte. Ein Pottwal kann bis zu 1000 m abtauchen um in der Tiefe nach Kraken zu jagen. Der Freund glaubt ihr, doch auf seinem Gesicht zu lesen, das sie schon ein etwas ungewöhnlicher Mensch ist.
Ishvarakoti Angelika
Sira
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